Natürlich haben wir jeden Auftritt in den lokalen Zeitungen und im Radio
angekündigt. Die dafür eingesetzten Materialien wurden von Stück zu Stück
aufwendiger. Seit "Halb auf dem Baum"
haben wir jedes mal eine Pressemappe mit Informationen zu Stück, Autor,
Terminen und natürlich über die Geschichte der Triangel
zusammengestellt und zugeschickt.
Natürlich haben wir die Kritiker der Zeitungen zu unseren Aufführungen
eingeladen und waren sehr gespannt auf die professionelle Meinung über unsere
Darbietung.
Die Kritik zu unserem ersten Auftritt "Das
Haus in Montevideo" war eher durchwachsen. In seiner Kritik "Curt
Goetz ist doch ein Wagnis" verglich Raimund Feichtner unseren
Darsteller des Professor Traugott Herrmann Nägler mit Curt Goetz persönlich,
der als Autor des Stücks diese Rolle auf der Bühne und im Film verkörperte.
Wie man sich vorstellen kann, kam Mario bei diesem Vergleich mit einem
professionellen Schauspieler nicht gut weg, "Denn wer könnte Curt Goetz
besser spielen als Curt Goetz" - Zitat Ende. Dann dürfte logischerweise
das Stück nie wieder aufgeführt werden , da Curt Goetz tot ist. Des weiteren
kritisierte Raimund Feichtner teilweise zurecht Kostüme und Requisiten. Versöhnlicher
war der Abschluss der Kritik:
"Erfreulich und erfrischend war der Einsatz aller Akteure, ihre große
Spielfreude und vor allem der fröhliche Aufmarsch der vielen kleinen und ein
bisschen größeren Kinder der Familie Nägler. [...] Das Spiel machte
jedenfalls sowohl den zahlreichen Zuschauern, als auch den Mitspielern großen
Spaß. Das ist für einen ersten öffentlichen Auftritt das Wichtigste, Routine
und Präzision werden sich noch finden."
Unser zweites Stück "Halb auf dem Baum"
wurde von Ursula Horner begutachtet. In ihrer Kritik "Wenn
der Papa auf den Baum steigt" lobt sie das Stück und die
"überzeugende" Darstellung der englischen Familie insbesondere
Gecko in der Rolle des Generals und Alex mit ihrer Darstellung seiner Frau. "Die Komödie bestach vor allem durch eine Mischung aus nachdenklichen Lebensweisheiten und komischen bisweilen anzüglichen Dialogen. Manchmal war es aber schwer den dialogreichen Szenen Aufmerksamkeit zu schenken, da sich die Aufführung an manchen Stellen in die Länge zog."
Auch wir hatten gemerkt, dass das Stück zwar nicht langweilig aber einfach sehr
lang ist und haben für die zweite und dritte Aufführung noch mal Text
gestrichen.
Margit Jacobi besuchte unser drittes Stück "Geschlossenen
Gesellschaft" von Jean-Paul Sartre.
Erfreulicherweise holte sie sich in einem kurzen Gespräch weitere Informationen
über die Triangel und war begeistert, dass wir den Text neu übersetzt hatten.
Ihre Kritik "Jedem seine Hölle"
lobt zu unserer großen Freude vor allem die Schauspieler:
"Der Zyniker und Feigling Garcin, den Gecko Wagner facettenreich und textsicher verkörpert, die Männerhasserin Inès, von Babsi Mayer als verhärtete, glücklose Frau dargestellt, und aus besseren Kreisen die skrupellose Estelle, die immer erreichte, was sie wollte. Leider bekam Andrea Meißner von der Maske eine
Art Biedermeierkostüm mit Gretchenfrisur verpasst, was ihre sonst gut gespielte Frivolität und Unwiderstehlichkeit in Frage
stellte."
In unserer letzten Aufführung haben wir die Perücke, die für Andrea
einfach die falsche Farbe hatte ersetzt. Das Kleid haben wir aber beibehalten.
Des weiteren meinte Margit Jacobi, dass das Stück im zweiten Teil an Dichte und
Spannung verloren hat. Eine Kritik, die wir nicht teilen können.
Wie schon an andere Stelle gesagt , war der "Sommernachtstraum" unser bisher aufwendigstes Stück. Und wenn man soviel Herzblut in die Darstellung, das Bühnenbild, Kostüme, Musik und alles andere steckt, ist man auf die Kritik besonders gespannt. Georg Füchtner war in seiner Kritik "Bezaubernder Liebesreigen" offenkundig von unserem "Sommernachtstraum" hingerissen.
Seine Beschreibung vom Bühnenbild weckt wehmütige Erinnerungen und würdigt
die Mühe, die in diesem Bühnenbild steckt:
"Einen schöneren Zweck können militärische Tarnnetze eigentlich nicht dienen. Die engmaschigen, grünoliven Flechtwerke, die jedem Wehrpflichtigen in unliebsamer Erinnerung sind, verwandelte die Theatergruppe "Triangel" für ihr Bühnenbild von Shakespeares "Sommernachtstraum" sehr wirkungsvoll in einen geheimnisvollen Zauberwald, mal in einen sternenübersäten Nachthimmel."
Auch von der Schauspielerischen Leistung war er sehr angetan, was uns
Bestätigung und Ansporn für das nächste Stück ist.
"Die Liebespaare Hermia und Lysander (Sylvia Krier und Johannes Bonke) und Helena und Demetrius (Regina Höschele und Felix Bonke) glänzten nicht nur durch jugendlichen Anmut und
selbstbewusstes Auftreten, sondern sprachen auch sehr verständlich und textsicher. Gestik und Gebärden wirkten für so junge Schauspieler erstaunlich ungezwungen und lebensecht."
Vollends gelungen war in seinen Augen die Darstellung des Zaubers der Elfenwelt. Oberon, Puck, Titania und unsere kleinen Elfen konnten sowohl schauspielerisch als auch mit ihren Kostümen überzeugen: "Ein quirliger, temperamentvoller Puck (Andrea Meißner) bestach gleichermaßen durch seinen kindlichen Charme und seine akrobatischen Kunststücke. Oberon (Gunnar Voß), als König von imponierender Grüße, und Titania (Barbara Mayer) [...] verkörperten zusammen mit den reizenden durchs Publikum umhertollenden Elfen die geheimnisvolle Welt des Waldes."
Und auf das Resümee von Georg Füchtner sind wir unendlich stolz:
zuletzt geändert am 16. November 1999 |
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