Ein Sommernachtstraum

Originaltitel: A Midsummer Nights Dream

von William Shakespeare


Enstanden ca. 1595/96
Deutsche Uraufführung: 1843 Königliches Schauspielhaus, Berlin

Theseus, Herzog von Athen, und Hippolyta, Königin der Amazonen, bereiten ihre Hochzeit vor. In vier Tagen, der ersten Vollmondnacht nach der Sommersonnwende soll ganz Athen in Festlichkeit erstrahlen. Doch zuvor muss der Herrscher über das Schicksal Hermias entscheiden. Sie weigert sich, den von ihrem Vater Egeus gewählten Demetrius zu heiraten, da sie Lysander liebt. Theseus macht Hermia klar, dass sie entweder Demetrius heiraten, Nonne werden oder sterben muss. Er gibt ihr Zeit bis zu seiner Hochzeit. Dann soll sie sich entscheiden. Verzweifelt beschließen Hermia und Lysander sich in der Nacht im Wald zu treffen und zu einer Tante Lysanders zu fliehen. Sie erzählen Helena, die hoffnungslos in Demetrius verliebt ist, von ihrer Flucht. Helena erzählt es Demetrius weiter, in der Hoffnung, dass er ihr mehr Beachtung schenkt. Eifersüchtig folgt Demetrius den Beiden und aus Liebe zu ihm hastet Helena ihm nach.

Für die große Hochzeitsfeier sind die Handwerker Athens aufgefordert ein Theaterstück einzustudieren. Ihr Leiter Squenz hat sich für das Stück "Pyramus und Thisbe" entschieden. Bei der Verteilung der Rollen wird er ständig von Zettel unterbrochen, der am liebsten alle Rollen übernehmen würde. Sie beschließen, sich in der Nacht im Wald zu treffen, um zu proben, denn in der Stadt könnten sie gesehen werden. 

Im Wald herrschen in der Nacht  Elfenkönig Oberon mit seinem Hofnarr und Begleiter Puck und seine Frau Titania mit ihren Elfen. Die beiden haben sich wegen eines Inderknaben, den Titania aufzieht und den Oberon als Knappen haben will zerstritten. Wegen ihres Streits treten Bäche und Flüsse über die Ufer und sind die Jahreszeiten vollkommen durcheinander.  Als sie sich im Wald treffen, fliegen die Fetzen. Nachdem Titania gegangen ist, heckt Oberon folgenden Plan aus: Er will Titania im Schlaf die Augen mit dem Saft einer Blume beträufeln, die von einem Pfeil Amors getroffen wurde. Wenn Titania erwacht, wird sie sich dadurch in das erste, beste Wesen verlieben, dass sie sieht. Er will sie erst von diesem Bann befreien, wenn sie ihm den Inderknaben übergeben hat. Oberon schickt Puck los, die Blume zu holen.

Während er wartet kommt Demetrius verfolgt von Helena vorbei. Demetrius beschimpft Helena und schickt sie fort, während sie ihn auf Knien um Liebe anbettelt. Oberon beschließt Helena zu helfen. Als Puck mit der Blume zurückkommt, beauftragt er ihn, den Athener  auch die Augen mit dem Saft zu beträufeln, damit dieser sich unsterblich in Helena verliebt. Er selbst geht zu Titanias Schlafplatz und benetzt ihr die Augen. Puck durchsucht den Wald und findet Hermia und Lysander schlafend vor. Er tropft den Saft auf Lysanders Augen.

Leider stolpert Helena über Lysander. Lysander wacht auf, sieht sie und ist sofort verliebt. Puck trifft derweil die Handwerker, die auf der Lichtung proben, auf der Titania schläft. Er schaut zu und hext Zettel einen Eselskopf an. Die Handwerker fliehen entsetzt. Zettel glaubt, die Anderen wollen ihm einen Streich spielen und singt, um zu beweisen, dass er keine Angst hat. Davon erwacht Titania, sieht Zettel und verliebt sich in ihn.

Puck eilt zu Oberon, um ihm von Titanias neuer Liebe zu erzählen. Oberon ist begeistert. Kurz darauf kommen Helena verfolgt von Lysander vorbei. Oberon erkennt, dass Puck den Falschen erwischt hat. Er schickt Puck, Helena herzulocken und beträufelt Demetrius' Augen mit dem Saft der Blume. Als Demetrius Helena erblickt, verliebt er sich in sie. Hermia findet Lysander  und versteht die Welt nicht mehr, als er ihr erklärt, dass er Helena liebt. Demetrius und Lysander beschimpfen sich und wollen kämpfen. Oberon befiehlt Puck, Nebel aufsteigen zu lassen und die beiden Kämpfer voneinander wegzulocken. Puck legt los und verhindert den Kampf. Die Athener legen sich erschöpft zu Schlafen hin.

Oberon befreit Lysander von dem Liebeswahn. Dann bittet er Titania um das indische Kind, das sie ihm bereitwillig gibt. Danach befreit er auch Titania von dem Zauber. Puck nimmt dem schlafenden Zettel, wenn auch widerwillig, den Eselskopf wieder ab.

Als am nächsten Morgen die Athener erwachen erscheint ihnen alles wie ein Traum. Da sich die Paare Lysander und Hermia und Demetrius und Helena gefunden haben, kehren sie nach Athen zurück, um zu heiraten. Auch Zettel erwacht, ist sehr verwirrt, wo die Anderen sind und kehrt nach Athen zurück.

In Athen erweitert  Theseus seine Hochzeit mit den Wiedergekehrten zur Dreifachhochzeit. Nach den Feierlichkeiten, haben die Handwerker in köstlichen Szenen ihren großen Auftritt. Das trampelige Spiel macht den Brautpaaren viel Spaß. Danach gehen alle zu Bett und Oberon und Titania kommen mit Puck und den Elfen, um das Haus und die Brautleute zu segnen. Zum Schluss hat Puck seinen berühmten Monolog:

Wenn wir Schatten euch beleidigt,
denkt nur dies - und wohl verteidigt
sind wir dann. Ihr alle schier
habet nur geschlummert hier
und geschaut in Nachtgesichten
eures eignes Hirnes Dichten.
Wollt ihr diesen Kindertand,
der wie leere Träume schwand,
werte Herrn, nicht gar verschmähn,
sollt ihr bald was Bessres sehn.
Da ich Puck und ehrlich bin,
nehmen wir euren Dank jetzt hin,
wenn wir bösen Schlangenzischen
damit glücklich könn' entwischen.
Sonst will Puck ein Lügner sein!
Nun gut Nacht! - Doch haltet ein:
Klatscht erst Beifall unserm Stück!
Dann bringt Puck euch nichts als Glück.

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zuletzt geändert am 16. November 1999

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